Mensch-Tier-Begegnung

Das Umweltzentrum Fulda unterstützt den Heimattiergarten Fulda Neuenberg e.V. mit Personal und organisatorisch dabei, ein neues Konzept umzusetzen: Die Mensch-Tier-Begegnung. Dabei erleben die Besucher*innen eine artgemäße Tierhaltung und einen tiergerechten Einsatz von geeigneten und sorgsam auf ihre Aufgaben vorbereiteten Tieren.

Durch unser Vorbild, Vermittlung von Fachwissen und behutsame Anleitung im Umgang mit den Tieren eröffnen wir Besucher*innen Kontakt zu den jeweiligen Tierpersönlichkeiten, ihren Bedürfnissen und individuellen Begabungen.
Unsere Arbeit basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass die unmittelbare Begegnung mit Tieren Gesundheit und Lebensfreude, Entspannung und Stressabbau fördern und soziale Kompetenzen von Menschen stärken kann.

Indem wir Menschen respektvolle und anregende Begegnungen mit unseren Tieren ermöglichen, sehen wir die Chance, Menschen für ein ökologisches Bewusstsein und für die eigene Würde anderer Lebewesen zu sensibilisieren. 

Umgang mit den Tieren

Durch achtsamen Umgang und aktiv geleistete Beziehungsarbeit der Pfleger*innen sind sie an den Kontakt mit Menschen gewöhnt und haben gelernt ihn zu genießen. Deshalb suchen sie den Kontakt ganz selbstverständlich auch ohne Futtergaben. Sie lernen dadurch nicht, nach Futter zu betteln und sind nicht fehlgeprägt.

Die Tiere sind nicht dressiert und können keine antrainierten Kunststücke. Sie wirken allein durch ihre Persönlichkeit und ihre arteigenen Verhaltensweisen. Die Kontakte der Tiere zu Besucher*innen erfolgen nie unter Zwang, sondern immer freiwillig.

Gehege

Gehegegrößen und -belegungen entsprechen den Vorgaben der TVT - Merkblättern 131 (Tiere im Sozialen Einsatz).

Es gibt festgelegte Belegungszahlen für die Gehege, die nicht überschritten werden. Wo dies möglich ist, sind Begegnungszonen in den Gehegen eingerichtet, die einen unmittelbaren Mensch-Tier-Kontakt ermöglichen.

In einem der beiden Schaf-Ziegengehege gibt es eine Begegnungszone mit Spielgeräten, die von Menschen und Tieren benutzt werden können und zum gemeinsamen Spielen anregen.

Zuchtprogramm

Anpaarungen erfolgen nur gezielt, z.B. wenn ein Platz im Gehege durch den Tod eines Tieres frei wird, oder wenn klar ist, wer das Jungtier nach dem Absetzen übernimmt. Zur Vermeidung unkontrollierter Vermehrung werden männliche Tiere kastriert, oder getrennt von den weiblichen Tieren gehalten.

Pädagogisches Angebot

Zu festgelegten Zeiten gibt es angeleitete Mensch-Tier-Spaziergänge durch den Tiergarten und in die Umgebung des Tiergartens (z.B. mit Eseln, Ponys, Lamas, Ziegen und Schafen). Unkontrolliertes Füttern der Tiere durch Besucher ist nicht erlaubt, stattdessen gibt es festgelegte Fütterungszeiten, zu denen die Besucher sich beim Füttern beteiligen können (z.B. bei den Hühnervögeln).

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Angebote und Events, die in einem Jahresprogramm veröffentlicht werden.

Personal

Vereinsmitglieder begleiten als ehrenamtliche Tiergartenranger die Mensch-Tier-Begegnung und erklären den Besucher*innen z.B. wie die Tiere untereinander kommunizieren, wie man mit einzelnen Tierpersönlichkeiten in Kontakt kommen kann und an welchen Stellen diese gerne gestreichelt und gekrault werden wollen. Zwei Tierpfleger*innen sind für eine professionelle Versorgung der Tiere verantwortlich.

Sie werden von Vereinsmitgliedern unterstützt, die von ihnen angeleitet und begleitet werden. Eine Fachkraft für Tiergestützte Intervention entwickelt pädagogische Angebote und führt diese mit Unterstützung von interessierten Vereinsmitgliedern durch. Außerdem berät

und qualifiziert sie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende des Tiergartens.

Eine hauptamtliche Leitung und eine Verwaltungsfachkraft entlasten den Vorstand des Heimattiergartenvereins.

Träger

Träger des Tiergartens ist der Verein Heimattiergarten Neuenberg e.V. Da zoologische Einrichtungen wie der Tiergarten aufgrund steigender Anforderungen an die Tierhaltung und wachsender Ansprüche der Besucher*innen kaum mehr ausschließlich ehrenamtliche betrieben werden können, kooperiert der Verein mit der Stadt Fulda. Der Verein hat im Gegenzug dazu zugesagt, sich verbindlich an die Vorgaben zu halten, die für zertifizierte Mensch-Tier-Begegnungshöfe gelten und den Bürger*innen von Fulda und Umgebung dauerhaft ein attraktives Freizeit- und Bildungsangebot zu bieten.

In der ARD Mediathek findet ihr eine Folge von Anna und die Haustiere, in der Dr. Bianca Reith ab Minute 7:20 erklärt, wie Menschen und Tiere Freunde werden können.